Vom zweiten Anlauf und einem Ritterschlag

Wasalauf-Topzeit statt WM-Einsatz
10. September 2017

Vom zweiten Anlauf und einem Ritterschlag

A424_1_sid1Der Countdown läuft: Sonntag, 8 Uhr? Genau: Wenn alles gut geht, stehe ich in genau einem halben Jahr zum zweiten Mal beim legendären Vasaloppet am Start. Wenn alles nach Plan läuft, sollte ich meine Zeit von 2014 (7:37 h/Foto beim Zieleinlauf) deutlich verbessern. Und wenn alles super aufgeht, kann ich sogar die 7-Stunde-Marke knacken. Aber das ist Zukunftsmusik.

Der 3. September hat für mich auch noch aus einem ganz anderen Grund eine besondere Bedeutung. Denn heute ist es genau ein Jahr her, dass ich das druckfertige Manuskript für mein Buch „Wahnsinn Wasalauf“ per Mausklick auf den Weg geschickt habe. Zugegeben nicht 8 Uhr, sondern kurz vor 24 Uhr. Aber das nur nebenbei. Was ich vor zwölf Monaten nur hoffen konnte, ist zum Glück eingetreten. Der Aufwand hat sich gelohnt. Das mache ich nicht in erster Linie an der verkauften Auflage fest. Klar bin ich froh, dass ich inzwischen die Herstellungskosten wieder rein habe. Aber wir bewegen uns im dreistelligen Bereich. Für solche Zahlen erntet man von Verlagen, die Fußball-Bücher herausgeben, vermutlich nicht mal ein müdes Lächeln.

Viel wertvoller waren aber ohnehin die Reaktionen, die ich nach der Veröffentlichung von „Wahnsinn Wasalauf“ erfahren durfte. Ich bekam seitenlange handgeschriebene Briefe von Ski-Veteranen aus ganz Deutschland. Ich erhielt E-Mails von wildfremden Menschen, die mir schrieben, dass sie „Pipi in den Augen“ hatten, weil sie zwischen Sälen und Mora vieles genauso erlebt haben, wie es im Buch beschrieben ist. Ich wurde beim König-Ludwig-Lauf in Oberammergau um Autogramme gebeten und regelmäßig auf der Kammloipe Erzgebirge/Vogtland angesprochen. Die Leute schickten mir Fotos vom Vasaloppet-Haus in Mora, wo mein Buch im Regal gleich neben der Biografie des neunfachen Siegers Mora Nisse angeboten wird. Und es machte mich mächtig stolz, als mir eine Frau bei einer Veranstaltung in Oberhof erzählte, dass ihr Mann erstmals ein Buch in einem Ritt durchgelesen hat – Wahnsinn Wasalauf eben.

Das jüngste Aha-Erlebnis ist keine zwei Wochen her. Ein IMG_2146Langläufer aus Thüringen, der ein Wochenende bei den Schwiegereltern im Vogtland verbrachte, erkannte mich am Samstag beim Joggen am Vasaloppet-Shirt. Keine Stunde später waren wir für Sonntagfrüh zu einer langen Trainingsrunde auf Skirollern verabredet. Da hatte ich den Ritterschlag freilich schon hinter mir: Als Gert-Dietmar Klause (Wasalauf-Sieger 1975) zur Buchmesse in Leipzig (Foto) nach einem Geheimtipp für Vasaloppet-Neulinge befragt wurde, antwortete er kurz und knapp: „Einfach das Buch lesen und die Tipps beherzigen.“ Das mag wie abgesprochen geklungen haben, war aber spontan und freute mich daher umso mehr.

Kurzum: Wie schon bei den Recherchen für das Buch habe ich auch bei den Signierstunden und Lesungen viele tolle Menschen kennen gelernt und neue spannende Geschichten gehört. Irgendwann wurde mir klar, dass ich sie nicht für mich behalten will. So reifte die Idee, die Homepage www.wahnsinn-wasalauf.de von einer reinen Buch- zu einer Art Fan-Seite auszubauen. In den nächsten Wochen sollen daher zum Blog nach und nach auch Menüpunkte wie „Vasa-Geschichten“ und „Trainingstipps“ hinzukommen.

Im Blog selbst werde ich ab und an über meine Vorbereitung auf den Vasaloppet 2018 und die Wettkämpfe auf dem Weg dahin berichten. Ich hatte mich in diesem Jahr ganz bewusst entschieden, meinen jährlichen Marathon schon im Frühjahr zu laufen, um auf deutlich mehr Skiroller-Kilometer als 2014 zu kommen. Damals war ganz offensichtlich, dass es für eine bessere Zeit vor allem mehr Power in den Armen braucht. Aber das ist eigentlich schon wieder ein Kapitel für sich und Thema für den nächsten Blog-Eintrag.

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